My House is on Fire. David Lynch | Horst Janssen
9. November 2024 bis 16. Februar 2025
David Lynch ist einem breiten Publikum als international renommierter Regisseur und Avantgardist der Filmkunst bekannt, als Schöpfer von Filmen wie „Mullholland Drive“ (2001), „Blue Velvet“ (1986) oder „Eraserhead“ (1977). Sein filmisches Schaffen ist geprägt von poetischen Bildern sowie abgründigen und grotesken Inhalten, vor allem aber von einer rätselhaften und mehrdeutigen Erzählstruktur. Nur wenige wissen jedoch, dass Lynch auch ein bildender Künstler ist und seine Filme aus der Perspektive seiner Malerei entwickelt. Sein Werk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und sogar musikalische Projekte.
Werke erstmals gegenübergestellt
Obwohl der Amerikaner David Lynch (*1946) und der Norddeutsche Horst Janssen (1929-1995) einander vermutlich nicht wahrgenommen haben, zeigen sich in ihrem Werk verblüffende Ähnlichkeiten. Die Stipendiatin des Horst-Janssen-Museums und Kuratorin dieser Ausstellung Alice Gericke lässt die beiden Künstler erstmals aufeinandertreffen. Die Ausstellung „My House is on Fire“ präsentiert 36 Lithografien sowie Kurzfilme und einen Comicstrip Lynchs in einer Gegenüberstellung mit ausgewählten Radierungen, Zeichnungen und Fotografien Janssens. Hauptaugenmerk in der Gegenüberstellung der beiden Künstler liegt auf ihrer jeweiligen grafischen Bildsprache des „Uncanny“ (Engl.: des Unheimlichen) – ihrem Blick auf vermeintlich Vertrautes, das im Zwielicht fremd und mehrdeutig wird.
Dunkle Gefahren im vermeintlich sicheren Heim
Das vermeintlich sichere Heim, in das ungebetene Gäste eindringen und in dessen dunklen Ecken Gefahren lauern, ist ebenso wie Feuer, von dem gleichermaßen Faszination und Gefahr ausgehen, ein häufig bei Lynch vorkommendes Motiv. Auch Janssen fantasierte über das heimische Kaminfeuer, das wärmt, aber auch Städte verschlingen kann. Mit seinen Zeichnungen von Streichholzbriefchen inszeniert er sich anspielungsreich als zündelnder Manipulator.
Das Haus in Flammen schließlich ist ein Bild der Katastrophe und so gibt Lynchs großformatige Lithografie „My House is on Fire“ der Ausstellung ihren Titel.
Rahmenprogramm
Freuen Sie sich auf Mal- und Lithografieworkshops, die Sprechstunde Fotografie, einen Vortrag über „Die Tiefe der Oberfläche“ in Lynchs filmischem Werk und die Telefonführung, an der man übrigens deutschlandweit teilnehmen kann. Das Casablanca-Kino zeigt in Kooperation mit dem Museum zwei Klassiker von David Lynch. Und zum ersten Mal findet mit dem „Queeren Salon“ ein partizipatives Format für die LGBTIQ*-Community statt, bei dem es um queere Perspektiven auf die Kunst von Lynch und Janssen geht. Des Weiteren runden Sonntags-, Mittags- und Kuratorische Führungen das Programm ab.
Alle Veranstaltungen finden Sie unter Programm »
Angebote für Schulen und Kindergärten gibt es unter Vermittlung »
Und auch für Senior/innen in der Tages- oder Ganztagspflege halten wir ein besonderes Angebot » bereit.
Mit freundlicher Unterstützung
Wir bedanken uns bei den Förderern dieser Ausstellung: der Waldemar Koch Stiftung und den Freunden und Förderern des Horst-Janssen-Museums e.V.
Pressestimmen
„Neben dem Asketen David Lynch wirkt Horst Janssen wie ein barocker Putto. Der Sensualist Janssen schaut wesentlich genauer auf die Oberflächen als der Neoplatoniker Lynch, dem es eben vornehmlich um das geht, was er darunter vermutet.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3.12.2024 »
„Ganz real lassen sich jetzt in Oldenburg Lithografien von Horst Janssen und David Lynch vergleichen. Dabei lohnt sich der Blick auf die formalen Dinge: Linienführung, Licht und Schatten, Inszenierung des Geheimnisvollen und Verborgenen. Wer sich fürs Zeichnen interessiert oder für Horrorfilme ist in dieser Ausstellung auf jeden Fall am richtigen Ort.“
NDR Kultur Hörfunk-Beitrag vom 10.11.2024 »
„Albtraumhafte Bilder, vermeintlich Vertrautes, das entfremdet wird, und eine unheimliche Stimmung - das alles verbindet die beiden Künstler.“
Sat.1 Regional Fernseh-Beitrag vom 7.11.2024 »
„Same same but different: Janssen (1929-1995) und Lynch (Jahrgang 1946) eint die exzessive künstlerische Entfaltung und der Weitblick über die Genregrenzen hinaus. [...] Hier wie da wird es spannend, wenn sie in ihren Werken an der Oberfläche kratzen, wenn sie Verdrängtes, Mehrdeutiges oder Düsteres freilegen.“
Artikel in der Nordwest-Zeitung vom 7.11.2024 »
„David Lynch ist jener besondere Gast, der in der Doppelausstellung 'My House is on Fire' mit dem Hausgeist Horst Janssen nun eben kommuniziert, korrespondiert und konfrontiert wird.“
Artikel in der Kreiszeitung vom 14.11.2024 »
„Näher kann man dem großartigen Kino-Surrealisten kaum kommen – und alle Oldenburger:innen müssen dafür nicht mal die eigene Stadt verlassen. “
Online-Artikel des Kulturschnack vom 14.11.2024 »