Janssen im Detail

Werkauswahl der Dauerausstellung ab Oktober 2024

Die Dauerausstellung „Horst Janssen – Neu entdeckt!“ zum Leben und Werk des norddeutschen Künstlers erhält ab dem 25. Oktober 2024 eine neue Hängung von Originalwerken. Dreimal pro Jahr tauscht das Horst-Janssen-Museum die Janssen-Werke aus: Zum einen, damit die Besucherinnen und Besucher immer etwas Neues zu entdecken haben; zum anderen, weil die empfindlichen Werke auf Papier sich zwischendurch in dunklen Schubladen „ausruhen“ müssen.

Unerwartetes und Verstecktes
„In Horst Janssens Werken gibt es verblüffend viel zu entdecken", findet Alexandra Grimm, die als wissenschaftliche Volotärin des Museums die neue Hängung der Dauerausstellung kuratiert hat. „Die oft unerwarteten Details versetzen uns ins Staunen, entlocken ein Schmunzeln oder werfen Fragen auf.“

Durch das Hinzufügen winziger, oft gut versteckter Elemente, die teilweise nur mit der Lupe ergründbar scheinen, eröffnet Janssen geschickt zusätzliche Bedeutungsebenen und führt den Blick der Betrachtenden bewusst über das Blatt. „Janssen zeichnet Beiläufiges in seinen Werken wie unter dem Mikroskop und lässt uns dadurch gängige Größenverhältnisse von uns vertrauten Objekten immer wieder in Frage stellen“, erläutert Alexandra Grimm.

Kalkulierte Zufälle
Die auffälligen Risse und Flecken auf dem sorgfältig ausgewählten Alt- und Gebrauchtpapier nutzt er als Ansatz für seine Bildideen und baut sie verspielt in die fertigen Zeichnungen, Drucke und Collagen ein. Horst Janssen ist ein Meister darin, scheinbar unvorhersehbare Zufälle sorgfältig kalkuliert herbeizuführen.

Genau hinsehen
Janssen übersetzt Motive in labyrinthische Flächen, die in ihrer Stofflichkeit wie ein grauer Stichnebel anmuten. In ihrem Durcheinander scheinen sie jedoch einer genauen Ordnung zu folgen. „Indem der Künstler uns an seinen irrwitzigen Welten aus dem Alltäglichen teilhaben lässt, fordert er uns auf, genauer hinzusehen und uns von erlernten Sehgewohnheiten zu lösen“, so Grimm.